Troisième Symphonie pour Orgue et Orchestre, Opus 69 Die dritte Symphonie für Orgel und Orchester, op. 69 hat Widor am 15. September 1893 fertiggestellt. Sie ist für die Einweihung der Genfer „Victoria Hall“ und ihrer Orgel am 28. November 1894 komponiert worden — der englische Generalkonsul in Genf, Sir Daniel Barton, hatte den Auftrag dazu erteilt. Am 8. Dezember 1895 erfolgte die Pariser Erstaufführung. Von allen Orchestersymphonien Widors hat diese Komposition die meisten Aufführungen erlebt, und zwar in ganz Europa (z.B. Rom, London, Moskau, Berlin, Köln und Mannheim). Bis zu seinem Lebensende hat Widor immer wieder dieses Werk dirigiert — oft mit Louis Vierne an der Orgel. Sogar bei seinem Abschiedskonzert in Saint-Sulpice 1934 dirigierte der hochbetagte Meister seine dritte Symphonie mit dem Orchestre de la Société des Concerts du Conservatoire und Marcel Dupré als Organist.
Die Symphonie besteht aus zwei Sätzen, die jedoch beide jeweils in zwei Teile geteilt sind. Jeder dieser insgesamt also vier Teile stellt einen Satz des klassischen Symphonie-Zyklus dar: Kopfsatz und Adagio bilden den ersten Satz der dritten Symphonie, während im zweiten Satz Scherzo und Finalsatz aneinandergehängt sind.